Research Perspectives
Benedetto Vitiello | An update on child and adolescent psychopharmacology research
Benedetto Vitiello, M.D.
Benedetto Vitiello, M.D. is a psychiatrist and pediatrician with expertise in psychopharmacology and treatment research. A graduate of the University of Pavia Medical School, Pavia, Italy, he trained in pediatrics in Italy and in psychiatry and child and adolescent psychiatry in the U.S.A. From 1989 until 2016, he worked at the National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, U.S.A., where he was Chief of the Child and Adolescent Treatment and Preventive Interventions Research Branch of the National Institute of Mental Health. From 2007, he is adjunct Professor in the Mental Health Department of the Johns Hopkins University School of Public Health, in Baltimore, U.S.A. Since 2016, he is Professor of Child and Adolescent Neuropsychiatry at the University of Turin, Italy.
His research has focused on developing and testing effective treatment and preventive interventions for children, adolescents, and adults with mood and anxiety disorders, psychosis, attention deficit/hyperactivity disorder, autism, and other neurodevelopmental disorders.
Dieter Wolke | Entwicklung nach früher Geburt bis ins Erwachsenenalter – Risiken und Resilienz
Professor Dr. Dr h.c. mult Dieter Wolke, Dipl.-Psych.
Dieter Wolke ist Professor an dem Institut fuer Psychologie der Univeristy of Warwick (Coventry, GB) und Gruender der Lifespan, Health and Wellbeing Forschungsgruppe. Er ist zudem assoziiert mit der Warwick Medical School. Er ist Mitglied des Leitungskomitees des fakultätsübergreifenden Centre for Early Life. Seine Forschung zentriert sich auf longitudinale Untersuchungen von Entwicklungspfaden, die zu Entwicklungspsychopathologie fuehren. In den letzten 10 Jahren zentriert sich seine Forschung weg von Psychopathologie auf Faktoren die zu resilienter sozialer und emotionaler Entwicklung fuehren und die Bewaeltigung von Lebensaufgaben beinflussen. Er untersucht insbesondere Gruppen mit fruehen Adversitaetserfahrungen wie sehr frühgeborene Kinder, Säuglinge mit regulatorischen Problemen (Weinen, Füttern, Schlafen) und solche, die in der Familie oder Schule gemobbt werden.
Er erhielt 2022 ein ERC Advanced Grant (2022-2027) und seine Forschungsgruppe ist an mehreren finanzierten klinischen Studien und Längsschnittstudien beteiligt. Dieter war bzw. ist PI/Co-PI einer Reihe von Studien, darunter die Bayerische Entwicklungsstudie, EPICure, RECAP preterm und Understanding Society. Dieter ist ein Web of Science Highly Cited Autor von mehr als 470 Peer-Review-Artikeln. Er erhielt die Ehrendoktorwürde der Fakultaet fur Psychologie, Ruhr-Universität Bochum in 2014 und der Medizinishen Fakulatet der Universitaet Helsinki in 2022. In 2020 wurde er von der British Psychological Society mit der Auszeichnung “Distinguished Contribution to Developmental Psychology Award” gewuerdigt.
Sabine Walper | Trennungsfamilien im Wandel: Herausforderungen für Eltern, Kinder und die Unterstützungssysteme
Professorin Dr. Sabine Walper
Die Scheidungsstatistik spiegelt inzwischen nur noch rund die Hälfte der Instabilität von Partnerschaften mit Kindern, denn nichteheliche Geburten haben zugenommen und tragen ein deutlich höheres Trennungsrisiko der Eltern als eheliche Geburten. Gleichzeitig sind Väter in Trennungsfamilien heute stärker in das Leben ihrer Kinder involviert. Diese Trends und ihre Bedeutung für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen in Trennungsfamilien werden anhand eines Kohortenvergleichs vorgestellt. Anhand mehrerer Studien werden Chancen und Herausforderungen des Wechselmodells beleuchtet und die Situation von Kindern in konfliktbelasteten Trennungsfamilien in den Blick genommen. Abschließend werden digitale und analoge Unterstützungsangebote für Trennungsfamilien vorgestellt.
Sabine Walper, promovierte und habilitierte Diplom-Psychologin mit Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität, ist Direktorin des Deutschen Jugendinstituts in München und arbeitet hier an der Schnittstelle von Forschung, Fachpraxis – insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe – und Politikberatung. Ihr Schwerpunkt liegt in der Familien- und Jugendforschung mit einem Fokus auf Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen im Kontext sozialer Ungleichheiten und der Diversität von Familien. Sie ist u.a. langjähriges Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Mitglied im Nationalen Rat gegen sexuellen Kindesmissbrauch und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sie war Co-PI des deutschen Beziehungs- und Familienpanels pairfam und an der Entwicklung unterschiedlicher Präventionsprogrammen beteiligt. 2022 erhielt sie den Lifetime Award der European Association of Research on Adolescence.
Henning Tiemeier | Population Neuroscience: Research in Children and Underserved Populations that matters for Public Health
Henning Tiemeyer
Henning Tiemeier is a Professor of Social and Behavioral Science and the Sumner and Esther Feldberg Chair in Maternal and Child Health at the Harvard T.H. Chan School of Public Health, Boston. He received his medical and sociological degree from the University of Bonn, Germany, and his PhD from the Erasmus University in Rotterdam, Netherlands.
Tiemeier is a psychiatric epidemiologist who studies child development in population-based cohort studies. His work has a focus on prenatal exposures such as maternal depression and substance use. Much of his work takes a neurodevelopmental approach and his group conducted large scale brain imaging studies in children and adolescents to unravel the long-term consequences of maternal health. Recent work shows how parenting and environmental risk factors relate to brain development in childhood and pre-adolescence. His multidisciplinary work combining epidemiology, genetics, brain imaging, and child development bridges historically separate disciplines and forms Population Neuroscience.
Steffen Mau | Wie polarisiert ist unsere Gesellschaft?
©Gesine Born: Stifterverband
Steffen Mau
Spaltungsdiagnosen sind seit ein paar Jahren ein populärer Topos im wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskurs. Der Vortrag zeigt, dass neue Konflikte um Migration, Diversität und Klimawandel an Bedeutung gewinnen, aber auch, dass zumindest für die Bundesrepublik daraus noch kein Megakonflikt entstanden ist. Es gibt sogar eine „stille Mitte“, die in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen immer weniger hörbar ist. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, warum sachliche Diskussionen in emotionalisierte Auseinandersetzungen umschlagen. Dazu wird das Konzept der Triggerpunkte eingeführt, welches einen analytischen Schlüssel für die Identifikation sensibler und oft mit Reaktanz verbundener politischer Themen bietet. Der Vortrag verdeutlicht, wie politische Akteure über Triggerthemen Affekte schüren und welche Folgen das für das politische System insgesamt hat.