Online-Informationsangebot für schulische Fachkräfte und pädagogisches Personal zu pandemiespezifischen Aspekten der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Eine Kooperation zwischen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP)
Die Corona-Pandemie fordert Kinder und Familien auf ganz unterschiedliche Weise. Pandemiebedingt haben psychische Belastungen unter jungen Menschen zugenommen.
Die DGKJP hat deshalb in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit September 2021 eine Vortragsreihe und Materialien mit Informationen entwickelt. Ziel des Angebots ist es, Wissen an schulische Fachkräfte und pädagogisches Personal zu psychischen Belastungen und psychische Störungen von Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu vermitteln.
Die Idee zum Vorhaben entstand im Rahmen des DGKJP-Engagements in der Interministerielle Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ unter Vorsitz des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
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Psychisch stabil bleiben | Impulsveranstaltung vom 21.12.2021
Fortbildungsveranstaltungen
Fortbildung #1 | Die Sache mit den Gefühlen, Traurigkeit und emotionale oder depressive Störungen
Prof. Michael Kölch | Universitätsmedizin Rostock, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Gefühle bestimmen das Leben. Was kann man tun, damit Belastungen und das Gefühl, belastet zu sein, nicht zu einer Depression werden?
Aufgrund der Corona-Pandemie waren viele Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene niedergeschlagen: man konnte kaum Freunde treffen, vielen Hobbies nicht nachgehen. Homeschooling, Wechselunterricht und die Sorge, ob man auch den Anforderungen in der Schule trotz der schwierigen Situation genügt, haben den Stress nicht verringert.
Doch was ist eine Depression eigentlich, und was kann man tun, wenn man eine depressive Stimmung hat? Wie können Lehrerinnen und Lehrer, pädagogische Fachkräfte, aber auch Freunde oder Eltern helfen?
Fortbildung #2 | Zappelphilipp, Max und Moritz und Co: ADHS und Störungen des Sozialverhaltens in der Schule und Kita
Prof. Tobias Renner | Universitätsklinikum Tübingen; Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung und Störungen des Sozialverhaltens sind bei Kindern und Jugendlichen häufige psychische Erkrankungen. Aber was steckt eigentlich hinter diesen Fachbegriffen?
Ab wann ist ein Kind psychisch erkrankt und braucht therapeutische Hilfe, und wann handelt es sich bei einer Keilerei in der Kita oder auf dem Pausenhof um Problemverhalten, welches durch pädagogische Maßnahmen gut lösbar ist? Wie entstehen nach außen gerichtete Verhaltensstörungen und welchen diagnostischen Weg sollte man einleiten, wenn bei einem Kind oder einem Jugendlichen der Verdacht auf eine psychiatrische Erkrankung besteht?
Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefiziten und auffälligem Sozialverhalten möglichst frühzeitig eine individuelle Unterstützung erhalten und so ihre Fähigkeiten ausschöpfen können.
Dabei ist es wesentlich, dass das Umfeld der Kinder in Schule oder Kita, zu Hause oder bei Freizeitaktivitäten aufmerksam ist und weiß, auf welche Symptome geachtet werden sollte. Gerade die Folgen der Pandemiebedingungen mit Lockdowns und sozialer Distanzierung, die einer gesunden Entwicklung von sozialen Fertigkeiten von Kindern und Jugendlichen entgegenwirken, machen die Einordnung von Verhaltensauffälligkeiten wichtig. Dieser Kurzvortrag informiert über Entstehung, Diagnostik und die individuelle Behandlung bei ADHS und Störungen des Sozialverhaltens.
Fortbildung #3 | Resilienz – Was können Eltern für sich tun?
Prof. Klaus Lieb | Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Eltern sein zu dürfen ist ein großes Geschenk! Gleichzeitig hat die Corona-Pandemie aber gerade bei Eltern zu hohen psychischen Belastungen geführt. Wie können Eltern lernen mit der Situation umzugehen?
Eltern haben nicht nur wie alle anderen mit den wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen durch die Pandemie zu kämpfen, sondern sind – zusätzlich zu ihrem eigenen – auch für das Wohlergehen und die Betreuung ihrer Kinder verantwortlich. Geht es den Eltern seelisch nicht gut, wirkt sich das auch negativ auf die Kinder aus: Anspannung und Überlastung der Eltern führt auch zu Anspannung und Unwohlsein der Kinder. Hier kann die Stärkung der eigenen Resilienz und Stressbewältigung ein wichtiger Ansatzpunkt sein: Geht es den Eltern gut, und sie strahlen Kraft und Freude aus, dann geht es auch den Kindern gut.
Resilienz ist durch einfache Übungen trainierbar und bezeichnet die jedem Menschen innewohnende „seelische Widerstandskraft“, die hilft, Herausforderungen, Belastungen und schwierige Situationen im Leben wirkungsvoll zu meistern und dabei gesund zu bleiben. Der Vortrag gibt eine kurze Einführung ins Thema und leitet dann dazu an, sich der eigenen Resilienz und Stärken bewusster zu werden und das Thema Selbstfürsorge besser in den Alltag zu integrieren. Anhand von kleinen praktischen Übungen wird vermittelt, wie Eltern ausgewählte Schutzfaktoren für sich nutzen können, um alltägliche und berufliche Belastungen besser zu bewältigen und in Corona-Zeiten gesund und ausgeglichen zu bleiben.
Fortbildung #4 | Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen
Prof. Renate Schepker | Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des ZfP Südwürttemberg
Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen wie Kinderarmut, sozialer Ausgrenzung oder beengter Wohnsituation haben seit eh und je ein erhöhtes Risiko psychische Störungen zu entwickeln. Wie wirkt sich in diesem Zusammenhang die Corona-Pandemie aus?
Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie haben diese Kinder ein höheres Risiko, sich anzustecken, Bildungsrückstände zu erleiden und psychische Störungen zu entwickeln.
Einem besonders hohen Risiko sind Kinder und Jugendliche ausgesetzt, wenn es unter Pandemiebedingungen zu elterlicher Erkrankung und steigender Arbeitslosigkeit kommt.
Eine weitere Risikokonstellation besteht in erhöhten Misshandlungsraten während der Pandemie. Nachweislich sind Kinder mit Migrationshintergrund häufig gleich mehrfach benachteiligt.
Der Vortrag geht auf mögliche Handlungsoptionen ein, die insbesondere in Schule und Sozialarbeit bestehen.
Beispielweise konkrete materielle Hilfestellungen, Einführung in Mediengebrauch, offene und Hoffnung gebende Kommunikation, Wissensvermittlung und Fragekultur, Anbieten besonderer Aktivitäten in Projekten unter Einbezug externer Helferinnen und Helfer, Gründen von Netzwerken, Einzelsprechstunden und aufsuchende Hilfen. Alle Angebote profitieren von der Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes der Kinder und Jugendlichen und geschlechtsspezifischen Zugängen.
Fortbildung #5 | Entwicklungsaufgaben im Kindes- und Jugendalter und was die Corona-Pandemie verändert
Prof. Kerstin Konrad, Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters
Vom Säugling bis zum hohen Erwachsenenalter entwickeln wir uns weiter und müssen dabei bestimmte Entwicklungsaufgaben bewältigen. Haben sich die Entwicklungsaufgaben während der Corona-Pandemie verändert?
Entwicklungsaufgaben können durch biologische Veränderungen, durch soziale Erwartungen oder durch selbstgewählte Ziele ausgelöst oder verstärkt werden. Aber was heißt das für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen?
Der vorliegende Beitrag gibt eine kurze Einführung in die verschiedenen typischen Entwicklungsaufgaben der ersten 18 Lebensjahre, welche neuen Erkenntnisse wir über diese Entwicklungsaufgaben aus den neurowissenschaftlichen Forschungsergebnissen der letzten Jahre gewonnen haben, und welche Herausforderungen sich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aufgrund der pandemiebedingten Veränderungen der Lebenswelten ergeben. Abschließend werden Schlussfolgerungen für eine optimale pädagogische Begleitung zur Unterstützung bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben im Kindes- und Jugendalter erläutert.
Fortbildung #6 | Prävention in Schule und Kita
Dr. Arne Bürger, Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
Die Corona-Pandemie hat das Leben von Kindern und Jugendlichen weltweit erschüttert. Wie kann Prävention in Schule und Kita Kindern und Jugendlichen bei der Bewältigung der Pandemie helfen?
Der Lebensalltag wurde durch soziale Distanzierung zu Gleichaltrigen und vorrübergehende Schul- und Kitaschließungen massiv eingeschränkt, teilweise sind Familienmitglieder verstorben und häusliche Konfliktsituationen eskaliert. Erste epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass der Anteil psychischer Auffälligkeiten deutlich gestiegen ist. Der Alltag wird als belastender und anstrengender wahrgenommen und stellt die Kinder und Jugendlichen vor große Herausforderungen. Prävention kann, durch die Stärkung von Resilienz und das Erlernen eines besseren Umgangs mit Gefühlen und Emotionen, die psychische Gesundheit verbessern und den derzeitig besorgniserregenden Entwicklungen entgegenwirken. Hierbei bieten Kitas und Schulen die einzigartige Möglichkeit, Kinder und Jugendliche, unabhängig vom sozio-ökonomischen Status, in einem einzigartigen Setting zu erreichen.
Kinder und Jugendliche verbringen einen großen Teil Ihres Alltags mit den Betreuungspersonen in Schule und Kita und haben häufig in ihnen intensive Bezugspersonen, denen sie ihre Sorgen und Probleme anvertrauen. Fachkräfte in Schule und Kita sind aufgrund dieser Interaktionen stark motiviert, sich weiterzubilden, Probleme aktiv und professionell anzugehen. Im Vortrag wird erarbeitet, welche Formen der Prävention für Kitas und Schulen geeignet erscheinen, warum der Aufbau von Fähigkeiten im Rahmen der Gesundheitsförderung so wichtig ist und welche Qualitätsmerkmale wirksame Prävention aufweisen sollte.
Fortbildung #7 | Wie viel Angst ist noch „normal“?
Prof. Marcel Romanos, Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
In der Entwicklung von Kindern können Ängste typischerweise dann auftreten, wenn Veränderungen oder neue Anforderungen anstehen. Was ist dabei noch normal und was ist krankhaft? Viele dieser Ängste sind nicht krankhaft, ihre Überwindung stellt für Kinder einen wichtigen Schritt in der normalen Entwicklung dar. Krankhafte Ängste hingegen schränken die Lebensqualität ein, führen zur Vermeidungsverhalten und neigen dazu sich dauerhaft festzusetzen.
Der vorliegende Vortrag fasst wesentliche Aspekte in der Entwicklung von Angsterkrankungen dar, beschreibt Möglichkeiten zur Früherkennung und skizziert Behandlungsmöglichkeiten.
Fortbildung #8 | Behinderung, Schule, Kita und Covid-19
Dr. Julia Geißler, Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
Etwa zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen In Deutschland leben mit einer Behinderung oder dauerhaften gesundheitsbezogenen Einschränkung. Wie wirkt sich die Pandemie auf diese Gruppe aus?
Diese Kinder und Jugendlichen sind oft besonders schwer von den Belastungen infolge der Corona-Pandemie betroffen, die auch Menschen ohne Behinderung erleben. Je nach Art und Grad der Behinderung bestehen für sie auch zusätzliche gesundheitliche und psychische Gefährdungen. Bei entsprechenden Vorerkrankungen sind Vorsichtsmaßnehmen und Kontaktreduzierung noch wichtiger. Therapie und Förderung kann während der Pandemie oft nicht in gewohnter Weise fortgeführt werden. Betreuungspersonen müssen vermehrt zum Beispiel pflegerische und sonderpädagogische Aufgaben übernehmen. Kitas und Schulen haben die Herausforderung, passende pädagogische Angebote für die Bedürfnisse der Kinder zu entwickeln.
Durch die erhöhten Anforderungen an Betreuungspersonen in Familie, Wohneinrichtungen, Kita und Schule können neue Spannungsfelder entstehen. Betreuungspersonen und Einrichtungen brauchen daher systemische Unterstützung. Außerdem besteht der Bedarf nach Strategien zum Umgang mit schwierigen Situationen und nach der Schaffung alternativer Angebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen.
In dem Vortrag werden Maßnahmen mit den Zielen vorgestellt, einen Verlust von Fähigkeiten bei den Kindern zu verhindern, die Einrichtungen zu unterstützen und die Teilhabe der Kinder und Jugendlichen sicherzustellen.
Fortbildung #9 | Kinder und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen
Prof. Christine Freitag, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kinder und Jugendliche mit Entwicklungs-, Teilleistungs- oder Autismus-Spektrum-Störungen haben grundsätzlich einen speziellen pädagogischen Förderbedarf. Welche Besonderheiten ergeben sich durch die Pandemie?
Der Förderbedarf ist je nach Grunderkrankung, ihrer Ausprägung sowie unterschiedlicher zusätzlicher Verhaltens- oder psychischer Störungen individuell ausgeprägt. Durch den teilweise vollständigen Wegfall der Alltagsstruktur von Kindergarten oder Schule im Rahmen der pandemiebedingten Schließungen hatten zunächst die Eltern die Hauptlast der Förderung der Kinder zu tragen, was – neben den zusätzlichen Belastungen durch die Pandemie – in stark erhöhtem elterlichen Stress resultierte. Ebenso reagierten die Kinder und Jugendlichen häufig mit zahlreichen herausfordernden Verhaltensweisen, andere fühlten sich aber auch entlastet, da die Anforderungen an sie deutlich reduziert waren. Die Übergangssituation mit irregulärer Betreuung und Beschulung war für alle Kinder, Jugendlichen und die Familien eine Herausforderung, weswegen es hier besonders wichtig ist, dass die Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Angebote dauerhaft geöffnet bleiben können.
Allerdings bestehen weiterhin zahlreiche Aufgaben für Fachkräfte in Schule und Kita, ebenso wie für die Familien: Individuell verständliche Erklärung der Hygiene- und ggf. Quarantäne-Anforderungen, Etablierung der Alltagsroutine und Aufarbeiten von versäumtem Lernstoff bei weiterhin reduziertem pädagogischem Personal. Der Vortrag zeigt auf, wie die Kinder und Jugendlichen durch individuelle Lern- und Förderpläne sowie verlässliche Rückmeldungen, sowohl zu ihren schulischen Leistungen als auch ihrem Verhalten, unterstützt werden können. Dies sind wesentliche Punkte, welche die Entwicklung und den schulischen Erfolg beeinflussen.
Fortbildung #10 | Ab wann ist man zu dünn – oder zu dick?
Prof. Tanja Legenbauer | LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Wenn Essen zum Problem wird, ist die Not bei allen Beteiligten groß. Aber was genau ist gemeint, wenn man von Essstörungen spricht?
Anorexie, also eine Magersucht und Bulimie, die sog. Ess-Brechsucht gelten als Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, aber auch Essanfälle, die zu einer Übergewichtsentwicklung führen können im Rahmen einer Binge Eating Störung zählen dazu. Insbesondere die Nahrungsverweigerung trotz lebensbedrohlichen Untergewichts im Rahmen einer Anorexie stellt Eltern, Freunde und Behandler vor große Herausforderungen. Im Rahmen der Pandemie wurde vor allem über schnellere Gewichtsabnahmen mit massiven körperlichen Folgen berichtet. Es wird angenommen, dass durch die fehlenden sozialen Kontakte und den Wegfall der Alltagsstruktur die Beschäftigung mit Essen, Figur und Gewicht Sicherheit und Struktur geschaffen wurde. Der vorliegende Vortrag soll zum einen darüber aufklären, wie man Essstörungen wie die Magersucht erkennen kann, wie diese Erkrankungen entstehen und zum anderen mögliche Hilfen aufzeigen, wenn ein Kind in die Störung abgeglitten ist.
Fortbildung #11 | Gesundes Aufwachsen von Kindern – Resilienz und Bindungsförderung in Kindertagesstätten
Prof. Dr. Ute Ziegenhain | Universitätsklinikum für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie, Ulm
Psychische Gesundheit ist wesentlich für das Wohlbefinden von Kindern. Sie fördert Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, die Kinder befähigt auch unter widrigen Umständen emotionale Konflikte und Belastungen erfolgreich zu bewältigen. Psychische Gesundheit und die Entwicklung von Resilienz werden maßgeblich in positiven bzw. sicheren Bindungsbeziehungen grundgelegt. Bindung ist biologisch tief in der Stammesgeschichte verankert und dient dem (körperlichen) Schutz und der emotionalen Sicherheit von Kindern. Dazu gehört auch, dass Kinder in der Bindungsbeziehung bei der Regulation ihrer Gefühle bzw. im Umgang mit Stress von ihren Bindungspersonen unterstützt werden.
Auch Erzieherinnen oder Erzieher können sich als Bindungsperson zur Verfügung stellen und alternative und ergänzende Bindungspersonen für Kinder sein. Sie sind eine wichtige Ressource zur Förderung von Resilienz. Tatsächlich können Kindertagesstätten - soziale Ungleichheiten ausgleichen oder Fehlentwicklungen und Entwicklungsprobleme rechtzeitig erkennen.